Fränkisches Freilandmuseum Fladungen

mit dem Rhön-Zügle

Kunst geht fremd … und verzaubert

Zum dreizehnten Mal tauschen 19 unterfränkische Häuser mit unterschiedlichen Konzepten und Schwerpunkten einen Sommer lang ihre Kunst. 19 Ausstellungsstücke präsentieren sich in einem neuen, regionalen Umfeld, in fremder Atmosphäre und verändertem Kontext.

In diesem Jahr wollen die beteiligten Museen von "Kunst geht fremd" mit ihren Exponaten in fremden Häusern verzaubern. Anders als in unserem weitgehend rational geprägten Alltag erlaubt uns die Kunst dabei einen Blick auf Vorgänge und Dinge, die nicht den Naturgesetzen und der Logik unterliegen:

So geht es um Materialien, denen Zauberkräfte zugeschreiben werden. Es geht um magische Gestalten wie Zwergen oder Zauberer. Es geht um Sagen, Märchen und Musik mit zauberhaften Inhalten. Es geht aber auch um Substanzen oder Dinge, die uns verzaubern, wie etwa Opium oder aber optische Apparate wie das Stereoskop. Es geht um verzaubert wirkende Formen der Natur, um mythologische Verwandlungen und um mystische Zeichen des Glaubens. Und natürlich geht es um Kunst und ihre zauberhafte Schönheit. 

Wir laden Sie dazu ein, Kunst in anderen, fremden Zusammenhängen zu sehen, neue Museen zu entdecken. Lassen Sie sich verzaubern!

Alle Fremdgänger, Veranstaltungstermine und weiteren Informationen finden Sie unter Kunst geht fremd.

Kerzenständer aus Holz

Im Freilandmuseum zu Gast

Gefärbtes Holz aus dem Spessartmuseum Lohr am Main

Fällt man einen Baum und stößt dabei auf kräftige rote Farbe, kann schon die Assoziation zu sagenhaften Baumgeistern geweckt werden. Dabei entstand der Farbton durch ein Verfahren, mit dem einem lebenden Baum gefärbtes Wasser zugeführt wird. Die Leitbündel des Baums verteilen Flüssigkeit und Farbstoffe bis in die Blattspitzen. Dieses Verfahren wurde um 1950 auch in Erlenfurt im Hafenlohrtal angewendet. Das behandelte Holz wurde vor allem vom Sägewerk Gegenwart in Lohr a. Main weiterverarbeitet. Die auffällig gefärbten, maserierten Holzobjekte - Kerzenleuchter, Dose und ein Holzstück - fügen sich im Freilandmuseum "verzaubernd" in die historische Stube im Haus aus Waldberg ein.


Gartenzwerg mit Ziehharmonika

Aus unserer Sammlung geht auf Reisen: Gartenzwerg aus Ton, erste Hälfte 20. Jahrhundert

Zwerge - kleinwüchsige Wesen - begegnen uns in der Mythologie. Sie leben unter der Erde, besitzen geheime Krafte und gelten als schlau und zauberkundig. Gnomen-Skulpturen kamen in den Barockgärten des 18. Jahrhunderts groß in Mode. Außerdem begleitet uns das Bild der bärtigen Männchen mit Zipfelmütze als lllustration von Märchen. Aus diesen Vorbildern entwickelte man Ende des 19. Jahrhunderts im thüringischen Gräfenroda kleine bemalte Tonfiguren. Der auf einem Baumstamm sitzende Zwerg mit Ziehharmonika wurde vor dem Zweiten Weltkrieg hergestellt. Im Knauf-Museum Iphofen "verzaubert" er inmitten von Natur- und Gartendarstellungen aus dem Alten Ägypten.

Veranstaltungstipp: Sonntag, 24.9. im Knauf-Museum Iphofen | 15.30 Uhr

öffentliche Kurzführung: "Reliefkunst und ihre magische Schutzwirkung" und im Anschluss: Objektgespräch mit Florian Großmann zum Tauschobjekt aus dem Fränkischen Freilandmuseum Fladungen

 


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