Provinzlust. Erotikshops in Ostdeutschland
Vortrag mit Uta Bretschneider, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Freitag, 23. Januar 2026 | 19 Uhr
Auf dem Weg zur deutschen Einheit eröffneten sich 1990 auch beruflich ganz neue Chancen: Dazu gehörte etwa die Gründung von Erotikshops. In der DDR waren sie verboten, nun blühten sie auf und wurden fester Bestandteil jener Transformationsprozesse, die bis heute andauern. Die Geschichte der Shops steht für Aufbruch, Mut und Beharrungskraft. Uta Bretschneider geht dem nach – im Kleinen wie im Großen am Freitag, den 23. Januar in ihrem Vortrag im Rhönmuseum Fladungen. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die Jahre nach dem Ende der DDR waren eine Zeit zwischen Wunder und Wut, der enormen Hoffnungen und der großen wie kleinen Enttäuschungen, eine Zeit des Zusammen- und Aufbruchs in vielen Lebensbereichen – Aufbruch auch und besonders für den Handel mit Erotikartikeln, Pornografie oder Sexspielzeugen. Schöne erzählt auf Point Alpha von den Boomjahren für die Erotikbranche im Osten, als sich alles gut verkaufen ließ und auch auf dem Land nachgeholt wurde, was zu Honeckers-Zeiten verboten war. Und, so schnell der Hype gekommen war, so schnell ging er auch vorbei. Im Rhönmuseum berichtet die Kulturwissenschaftlerin Uta Bretschneider von Aufbrüchen, Experimentierfreude, Neuem, aber auch vom Niedergang und dem Verlust des Alten.
Grundlage für den Vortrag ist das Buch „Provinzlust“, für das Uta Bretschneider gemeinsam mit dem Historiker Jens Schöne, der schon viele Jahre zu ostdeutschen Dörfern forscht, recherchiert hat.
Uta Bretschneider, 1985 in Burgstädt geboren, ist Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig. Als Kulturwissenschaftlerin und Soziologin arbeitet sie u.a. zu Erinnerungskulturen, Alltagswelten der DDR, Biografien und zur Geschichte ländlicher Räume.
Eine Kooperation des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen und des Rhönmuseums.
