Aktuelles aus dem Freilandmuseum
Projekte und Blicke hinter die Kulissen
Sicherheit geht vor: Notfallschulung an der Museumseisenbahn Rhön-Zügle
Foto: Peter Weiß
Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen hat ein ungewöhnliches Alleinstellungsmerkmal: Es ist das einzige deutsche Freilichtmuseum, dessen Träger eine normalspurige Museumseisenbahn betreibt. Eine besondere Verantwortung, vor allem in Sachen Sicherheit.
Um bestens auf mögliche Notfälle vorbereitet zu sein, haben Feuerwehren, Rettungsdienste, das THW und die Polizei aus der Region 2024 an drei Schulungsterminen den Ernstfall trainiert.
In Theorie und Praxis wurde geprobt:
- Besonderheiten des Museumsbahnbetriebs und der historischen Loks und Waggons
- Wagen gegen Wegrollen sichern
- Anheben einer Lokomotive
- Rettung „Verletzter“ aus Waggons
Diese Übungen sind essenziell, um bei Unfällen schnell und sicher zu handeln. Ein großes Dankeschön an alle Einsatzkräfte für ihr Engagement. Auch 2025 sind weitere Schulungen geplant, damit eine sichere Bahnfahrt mit dem Rhön-Zügle garantiert bleibt.
Wechsel in der Leitung des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen
Dezember 2024
v. l. n. r. Bezirkstagspräsident Stefan Funk (Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum Fladungen), Niklas Hertwig, Ariane Weidlich und Landrat Thomas Habermann (Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum Fladungen) bei der Verabschiedung von Museumsleiterin Ariane Weidlich am 17. Oktober 2024 in Würzburg.
Nach über acht Jahren als Leiterin des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen verabschieden wir zum Jahresende Ariane Weidlich in den wohlverdienten Ruhestand. Mit großem Engagement prägte sie die Entwicklung des Museums durch zahlreiche Projekte, darunter die inklusiv gestaltete Büttnerei aus Sulzthal sowie die Translozierung und Eröffnung der Schmiede aus Waldberg. Mit herzlichem Dank blickt unser Team auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit Ariane Weidlich zurück.
Ihre Nachfolge tritt der bisherige stellvertretende Leiter Niklas Hertwig (Sammlung und Ausstellungen) an. Unterstützt wird er von Linda Wolters (Kulturvermittlung und Museumspädagogik) als stellvertretende Leitung. Wir wünschen den beiden einen erfolgreichen Start und viel Freude bei ihren neuen Aufgaben!
Europäischer Tag der jüdischen Kultur am 1.9.2024
© Sammlung Fränkisches Freilandmuseum Fladungen, Inv.-Nr. 35140,11
Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur, der 2024 unter dem Motto „Familie - family“ steht, möchten wir den einst so zahlreichen jüdischen Familien in Unterfranken gedenken:
Der Waldberger Schmied, Eugen Hofmann (1901-1980), dessen kleine Werkstatt als Exponatgebäude im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen zu besichtigen ist, unterhielt Geschäftsbeziehungen zu verschiedenen jüdischen Händlern aus der Region.
Wie überlieferte Rechnungen belegen, auch zum Kaufmann Viktor Sitzmann (1860-1940) aus Unterriedenberg. Ein Dorf bei Bad Brückenau im Landkreis Bad Kissingen mit einer einst mehrheitlich jüdischen Bevölkerung. Eugen Hofmann bezog am 25. August 1931 diverse Eisenwaren, wie „Zieheisen, Nägel, Stifte, Muttern, etc.“ für seine Schmiede.
Die Sitzmanns waren eine alteingesessene Familie in Unterriedenberg. Viktor Sitzmann gehörte das örtliche Kolonialwarengeschäft mit Eisen- und Maschinenhandel sowie einer Reparaturwerkstätte für Landmaschinen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Klara, geborene Strauss (1863-1917), hatte er acht Kinder.
Seine Tochter Selma Sitzmann (1902-1961) heiratete Albin Lichtstern (1902-1975) aus Weisbach. Albin zog 1928 gemeinsam mit seinen Eltern zur Familie des Schwiegervaters nach Unterriedenberg.
Sein Bruder Isidor Lichtstern (1898-1966) wiederum hatte Lea Sitzmann (1901-1977), eine Schwester von Selma, geheiratet. Gemeinsam führten die Schwiegersöhne Albin und Isidor Lichtstern den Kolonialwarenladen und Landmaschinenhandel weiter. Eine große „Mischpoke“, wie man wertneutral im Jiddischen zu sagen pflegte.
Nach dem Novemberpogrom 1938 erlosch das jüdische Leben in Unterriedenberg.
Viktor Sitzmann konnte im Januar 1940 von Trieste aus zu seinen Töchtern Selma und Lea Lichtstern nach Cleveland (Ohio) in die USA emigrieren. Dort verstarb er achtzigjährig bereits im Jahr seiner Ankunft.
"Tobis Urlaubstrip: Rhön hautnah!" vom 13.8.24
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Tierische Neuigkeiten
Sommer 2024
Unsere Thüringer Wald Ziegen haben Mitte Juli Nachwuchs bekommen und sind wie gewohnt auf der Weide neben dem Tropfgut aus Ostheim anzutreffen.
Ariane Weidlich zu Gast im Rhöniversum Podcast
Frühjahr 2024
Unsere Leiterin Ariane Weidlich war im Rhöniversum Podcast der Umweltbildungsstätte Oberelsbach zu Gast und gibt einen umfassenden Einblick in die Museumsarbeit und unsere Angebote.
Die Folge ist überall dort zu hören, wo es Podcasts gibt: https://linktr.ee/rhoeniversum.
Wie Häuser ins Museum kommen - Preisgekröntes Vermittlungsprojekt der Fränkischen Freilandmuseen Bad Windsheim und Fladungen eröffnet
Frühjahr 2024
v. l. (hinten) Dr. Ingo Krüger (Bayerische Sparkassenstiftung), Georg Straub (Sparkasse Bad Neustadt), Gunther Frautz (Sparkasse Neustadt a.d. Aisch), Dr. Dirk Blübaum (Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern), Ariane Weidlich (Freilandmuseum Fladungen), Dr. Herbert May (Freilandmuseum Bad Windsheim), Landrat Thomas Habermann (Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum Fladungen), vorne v. l. Linda Wolters (Freilandmuseum Fladungen) und Eva-Maria Papini (Freilandmuseum Bad Windsheim)
Wir versetzen zwar keine Berge, aber immerhin ganze Häuser: Ab sofort können Sie an einer ganz neuen Mitmachstation gleich nach dem Museumseingang schrittweise nachvollziehen, wie Gebäude eigentlich ins Freilandmuseum kommen. Eine identische Station steht im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim.
Nehmen Sie die 3D-Modelle von je zwei Häusern aus den Freilandmuseen Bad Windsheim und Fladungen genau unter die Lupe! Auf einem Scanner platziert, liefert Ihnen die Medienstation spannende Hintergrundinformationen zum gesamten Ablauf der sogenannten Translozierung – also zum Abbau, Transport und möglichst originalgetreuen Wiederaufbau eines Gebäudes an anderer Stelle.
Für das gemeinsam mit dem Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim entwickelte Konzept zu diesem innovativen Projekt haben wir den mit 10.000 € dotierten Hauptpreis des Förderpreises "Vermittlung im Museum" der Bayerischen Sparkassenstiftung erhalten. Die feierliche Preisverleihung fand am 21.3.24 in Fladungen statt. Das Projekt konnte dank zusätzlicher Unterstützung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern sowie der Bayerischen Sparkassenstiftung gemeinsam mit den Sparkassen Bad Neustadt a.d. Saale und Neustadt a.d. Aisch realisiert werden.
Linda Wolters in den Vorstand des bayerischen Landesverbands Museumspädagogik gewählt
Frühjahr 2024
v.l. Linda Wolters (2. Vorsitzende), Katrin Thürnagel (1. Vorsitzende), Beate Lohner (Schriftführerin), Doris Hefner (Kassenführung).
Im Rahmen der Jahrestagung des Landesverbands Museumspädagogik Bayern e. V. in Augsburg wurde unsere Kollegin Linda Wolters (Kulturvermittlung und Museumspädagogik) als zweite Vorsitzende in den neuen Vorstand gewählt. Wir gratulieren herzlich und wünschen ihr alles Gute für die bevorstehende zweijährige Amtszeit.
Bayerische Museen barrierefrei entdecken
November 2023
Die neue Website „Museen inklusive in Bayern“ ist online: Unter www.museen-inklusive.bayern präsentieren wir uns gemeinsam mit dreizehn weiteren bayerischen Museen aus dem Netzwerk "Museen inklusive in Bayern". Egal, wo man in Bayern Urlaub macht oder daheim ist: Interessierte finden ein Museum, das inklusive und barrierefreie Angebote bereithält. Die neue Website präsentiert sich anschaulich und nutzerfreundlich. Inhalte können in Leichter Sprache und Gebärdensprache abgerufen werden.
Hinter der Website steht das Netzwerk „Museen inklusive in Bayern“ – ein Zusammenschluss von Museen, die sich verpflichtet haben, Museumsräume zu öffnen und Gästen mit ihren jeweiligen Bedürfnissen vielfältige Zugänge zu bieten. Das Netzwerk „Museen inklusive in Bayern“ ist eines von zehn Pilot-Museumsnetzwerken im Rahmen des Projekts „Museum & Tourismus" der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern in Kooperation mit der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH.
Tag der jüdischen Kultur
3. September 2023
© Sammlung Fränkisches Freilandmuseum Fladungen, Inv.-Nr. 35140,18
Zum Tag der jüdischen Kultur am 3.9., der in diesem Jahr unter dem Motto "Erinnerung" steht, möchte wir den jüdischen Kaufleuten im nördlichen Unterfranken gedenken.
Viele waren einst im Eisen- und Landmaschinenhandel tätig, so auch die Firma von Abraham Kach in Bad Neustadt a. d. Saale. Die umfangreiche Produktpalette reichte von Dresch- über Futterschneidemaschinen bis hin zu Obst- und Weinpressen. Eugen Hofmann, der 1930 seine Schmiede in Waldberg gründete, bezog seine Materialien und Rohstoffe auch bei jüdischen Händlern in der Region.
Die Rechnung der Firma Kach vom 6. April 1932 nennt Eisen für den Hufbeschlag von Rindern, Nägel, Schrauben und zwei Zentner Kohlen. Ohne Rücksicht auf die Religionszugehörigkeit tätigte er alltägliche Geschäfte. Doch nur neun Monate später änderte sich die Situation grundlegend. Die systematische Ausgrenzung und Entrechtung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger begannen.
Gemeinsames Vermittlungsprojekt mit dem Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim läuft auf Hochtouren
Sommer 2023
Moderne Technik im Museumsdorf: In unserem Gelände wurden Drohnenaufnahmen ausgewählter Museumsgebäude gemacht, die wiederum als Vorlage für die Anfertigung von 3D-Modellen dienen. Wofür brauchen wir diese Modelle? Sie werden Bestandteil einer neuen Vermittlungsstation sein, die Sie ab 2024 bei uns entdecken können.
Für das Vorhaben haben wir gemeinsam mit dem Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim 2021 den Hauptpreis des Vermittlungspreises der Bayerischen Sparkassenstiftung gewonnen. Das Projekt ist innerhalb von drei Jahren zu realisieren.
Und was wird an der neuen Station gezeigt? Wir werden unserem Publikum dort die Kernaufgabe von Freilichtmuseen näherbringen: die Translozierung von Gebäuden - also deren Abbau und der möglichst originalgetreue Wiederaufbau an anderer Stelle.
Unser Gemeinschschaftsprojekt mit dem Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim kann dank der Unterstützung der Bayerischen Sparkassenstiftung und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern verwirklicht werden.
Verabschiedung von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel
Sommer 2023
v. l. n. r. Geschäftsleiter Armin Zankl, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (stv. Verbandsvorsitzender), Museumsleiterin Ariane Weidlich, Landrat Thomas Habermann (Verbandsvorsitzender)
Ende Juni haben wir im Rahmen unserer Verbandsversammlung Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel verabschiedet, der im Oktober aus seinem Amt ausscheiden wird. Bereits seit 2007 ist er Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender unseres Museums-Zweckverbands. Wir schauen sehr dankbar auf eine wertschätzende und produktive Zusammenarbeit zurück und sind uns gleichzeitig sicher, dass Erwin Dotzel dem Freilandmuseum als Gast treu bleiben wird. In diesem Sinne sagen wir nicht leise Servus, sondern lieber laut: Auf Wiedersehen!
Museumsgarten als Naturgarten zertifiziert
Frühjahr 2023
Eine neue Plakette ziert einen unserer Gartenzäune: "Naturgarten - Bayern blüht". Vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V. als Naturgarten zertifiziert werden Gärten, die auf chemischen Pflanzenschutz und chemisch-synthetische Dünger verzichten, die keine torfhaltigen Substrate verwenden und eine hohe ökologische Vielfalt aufweisen.
Auch Privatgärten können mitmachen und ein Statement für eine ökologische Gartenbewirtschaftung setzen. Alle Kriterien für eine Zertifizierung sind unter gartenbauvereine.org zu finden.