Heute brauen wir!
Brautag im Freilandmuseum am 14.4.2021
Einmal im Jahr ist im Gemeindebrauhaus aus Alsleben alles fast so wie vor 100 Jahren: Maischebottich, Sudpfanne und Kühlschiff – alle Utensilien sind vorhanden, um hier nach alter Väter Sitte Bier zu brauen. Nur Hopfen, Wasser, Malz und Hefe verwenden die Museumsbrauer für die Herstellung des Gerstensafts. Am Brautag im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen kann der traditionelle Brauvorgang normalerweise den ganzen Tag über live beobachtet werden.
Angesichts der aktuellen Lage bleibt das Museum noch geschlossen. Bereits 2020 musste der Brautag wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer:innen vor Ort stattfinden. Aber wenn Sie nicht ins Museum kommmen können, kommt das Museum eben zu Ihnen nach Hause. Eindrücke vom Brautag, Erläuterungen zum Brauprozess und Rezepte rund ums Bier finden Sie auf dieser Seite.
Rückschau Brautag 2021
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Rezepte rund ums Bier
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Was kommt heute auf den Tisch? Biersuppe
Eigentlich würden wir während der Saison regelmäßig mit euch kochen, beim sonntäglichen Aktionsprogramm in der Küche des Dreiseithofs aus Leutershausen. Falls Ihnen mittlerweile zuhause die Rezepte ausgehen, versuchen Sie sich doch mal an einer Biersuppe, passend zu unserem Brautag.
Die Biersuppe zählt zu den ältesten Suppen der deutschen Esskultur. Da Bier als sehr nahrhaftes und stärkendes Lebensmittel galt, wurden Biersuppen sehr häufig gegessen. Regional gab es viele verschiedene Rezepte. Die Biersorte, die verwendet wurde, variierte ebenfalls. Neben Weizenbier wurde zum Beispiel Rotbier, Altbier oder auch Kölsch als Zutat verwendet.
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Rezept aus dem Museumswirtshaus „Zum Schwarzen Adler“
Zutaten: 30 g Butter, Salz, Pfeffer, 1 Zwiebel, 40 g Mehl, 0,5 l Bier, 0,5 l Gemüse- oder Hühnerbrühe, 100 ml Sahne, 1 Ei, 1 Prise Muskat, frischer Schnittlauch
Zwiebel schälen und fein würfeln. Butter in einem Topf zerlassen. Zwiebel darin andünsten. Mehl unterrühren. Bier und Brühe einrühren und ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen. Vom Herd ziehen. Sahne mit Eigelb verquirlen und unter die Suppe rühren. Mit Salz, Pfeffer, Muskat abschmecken und mit einem Pürierstab glatt mixen. Schnittlauch in Röllchen schneiden. Die Suppe mit Schnittlauch bestreut servieren. Anstatt einer Mehlschwitze kann man auch trockenes Brot in kleinen Stücken von Anfang an mit kochen und dieses mit dem Pürierstab glatt mixen - gibt auch eine schöne Bindung und ist eine tolle Resteverwertung. Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!
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Was kommt heute auf den Tisch? Malzbonbons
Zutaten: 2 Pfund Rohrzucker, 3/4 l frischen Malzsud (oder Malzbier), 250ml Sahne, Puderzucker
Den Zucker, das Malz und die Sahne lässt man so lange kochen, bis die Masse dick und braun ist. Um zu sehen, ob sie fertig ist, nimmt man mit einem Löffel ein wenig ab und fährt damit ins kalte Wasser. Wenn die Masse gleich bricht, ist sie fertig.
Anschließend wird sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geleert. Sobald sie etwas abgekühlt ist, kann man sie mit einem Messer in Würfel schneiden. Nach dem Erkalten wird die Masse mit Puderzucker bestreut und zerbrochen, evtl. nach dem Zerbrechen auch noch einmal in Puderzucker gewendet.
Rückschau Brautag 2020
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Heute brauen wir! Und nehmen euch mit ins Brauhaus
Ab 6 Uhr morgens wurde der Kessel angeheizt ...
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Sud-Tabelle
Auf der Tafel wird jeder Brauvorgang notiert. Dass jetzt die letzte Zeile ausgefüllt ist, heißt nicht, dass wir nächstes Jahr nicht wieder brauen wollen! :)
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Es kann losgehen
Die Protagonisten heute: Museumsbrauer Klaus-Dieter Spiegel (links) und Joachim Werner (rechts) mit Friedbert Stumpf vom "unolab" aus Bad Neustadt (Mitte)
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Einmaischen
Um 9 Uhr beginnt das Einmaischen: Zunächst kommt das Wasser in den Bottich: „Weiches Wasser aus der Rhön, gibt ein Bier ganz wunderschön“
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Einmaischen
Wasser marsch!
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Einmaischen
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Einmaischen
Dann wird das geschrotete Malz hinzugegeben.
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Einmaischen
Das Malz stammt von der Firma Rhön Malz aus Mellrichstadt. Am Vortag wurde es im Brauhaus Unterwaldbehrungen geschrotet.
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Einmaischen
Kollege Michael Weber hilft mit beim Abladen.
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Einmaischen
Das Zugeben des Schrots muss langsam geschehen, weil das Rührwerk die Masse an nassem Getreide sonst nicht stemmen kann.
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Einmaischen
Das Rührwerk kam kurzzeitig zum Stillstand, weil das Getreide nach unten absank und zu schwer für das Rührwerk wurde. Daher müssen die Brauer mit den sogenannten "Bräuscheid" beim Rühren nachhelfen.
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Einmaischen
Es folgt das sogenannte Ziehen der ersten Teilmaische und eine ca. zehnminütige Eiweißrast bei 75 Grad, dann wird die Teilmaische aufgekocht und anschließend wieder zum Sud zurückgepumpt. Das erfolgt zwei Mal hintereinander, daher bezeichnet man das Ganze als Zweimaischverfahren.
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Einmaischen
Früher war das Brauen wegen fehlender Kühlmöglichkeiten im Sommer übrigens nur in kälteren Monaten möglich. Da der Tag des Bieres im April liegt, wird im Freilandmuseum jährlich rund um diesen Termin gebraut.
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Einmaischen
Wir schauen später wieder vorbei ... wenn es ans "Abläutern" und die Hopfenbeigabe geht ...
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Abläutern
Das Maischen ist beendet, wenn die Stärke aus dem Malz vollständig in Malzzucker gespalten ist. Der heiße Sud wird in einen Läuterbottich umgefüllt. Beim Abläutern wird die Maische in flüssige (Würze) und feste Bestandteile (Treber) getrennt. Im Sudkessel wird die Würze anschließend für zwei Stunden gekocht und währenddessen der Hopfen hinzugegeben.
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Die fertige Würze
Laut unserem Fachexperten Friedbert Stumpf hat die Würze einen schönen Schaum; daran kann man ablesen, dass das Bier später genauso einen wunderbaren Schaum haben wird.
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Die fertige Würze
In diesem Stadium haben wir es bei der Würze quasi mit Malzbier zu tun - sehr süß und schmeckt gut!
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Treber-Bearbeitung
Der restliche Treber wurde aufgehackt und der Brauer schwänzt mit Wasser über, um den restlichen Malzzucker auszuwaschen.
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Treber-Bearbeitung
Der übriggebliebene, nun trockene Treber wird entfernt und an die Museumsrinder verfüttert.
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Maß nehmen
39 Hektoliter Würze sind noch nicht erreicht ...
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Hopfenbeigabe
Als nächstes erfolgt die Hopfenbeigabe. Der Hopfen für unser Museumsbier stammt von der Brauerei Düll/Krautheimer aus Volkach/Krautheim.
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Hopfenbeigabe
Es werden zwei verschiedene Hopfensorten verwendet. Im Gegensatz zu den meisten Brauereien geben wir beim Brautag im Museum keine Hopfenpellets zu, sondern die gesamte getrocknete Blüte.
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Hopfenbeigabe
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Hopfenbeigabe
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Hopfenbeigabe
Der Hopfen wird in den Sud gegeben und muss darin ca. 2-3 Stunden kochen.
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Sudpfanne
Die Sudpfanne ist natürlich geeicht.
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Auf dem Kühlschiff
Das Kühlschiff muss erst erneut vom Staub des Schrots gereinigt werden, bevor der Sud darauf gepumpt werden kann
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Und nun?
Wir verabschieden uns für heute ... morgen wird das Bier vom Kühlschiff in den Gärbottich gelassen, auf 8-10°C heruntergekühlt und die Hefe (von Rother Bräu) zugesetzt, damit das Bier gären kann. Nach 7-10 Tagen wird der Gerstensaft in Lagertanks umgepumpt. Wenn alles gut geht, ist das Bier Anfang Juni bereit für die Abfüllung und den Ausschank.
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Vorbereitungen für den Brautag 2020
Wir öffnen die virtuellen Museumstore ganz weit für euch: Im Gemeindebrauhaus aus Alsleben wurde am Donnerstag fleißig gewerkelt. Damit für den Brautag am kommenden Dienstag, 7. April, alles vorbereitet ist. Hier wurde eben das Holz zum Anheizen des Sudkessels herangefahren. Außerdem müssen alle Utensilien und Leitungen gründlich gereinigt werden und das Kühlschiff benötigt einen Testlauf. Am Brautag könnt ihr zwar dieses Jahr nicht live mit dabei sein, aber wir bringen das Ereignis zu euch nach Hause.
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Im Innern des Brauhauses
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